Tiefenpsychologisch fundierte Methoden
Sich aus den Fesseln der Vergangenheit befreien
Prägung durch frühe und früheste Erfahrungen
Wir alle sind geprägt durch unsere frühen und frühesten Erfahrungen. Neuropsychologische Forschungen zeigen, dass diese Prägung bereits im Mutterleib beginnt, nicht erst während oder nach der Geburt. Da die frühesten Erfahrungen eines Menschen in einer Lebensphase stattfinden, in der sie sprachlich weder reflektiert noch in irgendeiner Form verarbeitet werden können, werden sie ein Teil unseres Unbewussten.
Alle späteren Erfahrungen macht ein Mensch dann im Lichte dieser früheren Erfahrungen, die ihm in aller Regel nicht oder allenfalls rudimentär zugänglich sind. Besonders wichtig und damit prägend sind für ein Kind in unserer Gesellschaft natürlich die Eltern. So ist es also beispielsweise möglich, ja sogar höchstwahrscheinlich, dass sich die Bindungserfahrungen eines Kindes mit seinen Eltern beim Erwachsenen in der Art und Weise widerspiegeln, wie er seine Beziehungen zu anderen Menschen gestaltet.
The times, they are a changin´. Bob Dylan
Dies wird primär sicherlich eine Rolle in Paarbeziehungen spielen, lässt sich jedoch häufig auch in Freundschaften und beruflichen Beziehungen beobachten. Alte Verhaltensmuster aus unserer Kindheit, die für das Kind – u.U. sogar im Wortsinne – überlebensnotwendig waren, steuern dann also unser Verhalten in der Gegenwart. Und dies, obwohl wir der Kindheit längst entwachsen sind, und unsere Umwelt sich fundamental verändert hat. Und meistens wissen wir es noch nicht einmal.
Besonders heftig sind solche Dynamiken bei Traumatisierungen. Tiefenpsychologisch fundierte Methoden können also als Teil eines Emanzipationsprozesses verstanden werden, eines Prozesses der Befreiung aus den unverschuldeten Fesseln der Vergangenheit hin zu einem selbstbestimmten, selbst verantworteten Leben.
Wir alle tun so, als seien wir rational, wenn wir uns irrational benehmen. Per Espen Stoknes, Psychologe